Monatsspruch November 2020

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Gott spricht: Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. – Jeremia 31, 9

Vor kurzem nahm ich an einer Trauerfeier für ein älteres Familienmitglied teil, das für alle überraschend, plötzlich verstorben war. Bei der würdig und schön gestalteten Trauerfeier, bei der die zahlreichen Familienmitglieder sowie alte Freunde zusammenkamen, wurde mir und vielen anderen erst richtig bewusst, dass dieser Mensch uns für immer verlassen hatte und es flossen viele Tränen.

Die Pfarrerin fand in ihrer Ansprache gute Worte, um den Verstorbenen und sein Leben zu würdigen und brachte auch die tröstende Botschaft Gottes klar zum Ausdruck.

Ich spürte ganz deutlich, wie diese Feier, das Beisammensein, der Zusammenhalt der Familie und die biblische Botschaft den Anwesenden Trost brachte  und den Weg in einen neuen Lebensabschnitt eröffnete.

Im Monatsspruch ist die Zerstörung Jerusalems im Jahr 587 v. Chr. der Hintergrund des Zuspruchs, den der Prophet Jeremia dem versprengten Volk Israel übermittelt.

Er ist als Teil einer ausführlichen Trostrede überliefert.

In dieser Trostrede verheißt der Prophet die Rückkehr der nach Babylon Verschleppten und die Wiedererrichtung des Reiches Israel durch das Eingreifen Gottes in die Geschichte.

Auch die aktuelle Corona-Situation kann für das Leben einzelner Menschen aber auch für bestimmte Berufsgruppen oder Regionen eine katastrophale Erfahrung sein. Zukunftspläne, Lebensentwürfe, vermeintliche Sicherheiten werden in kürzester Zeit zunichte gemacht.

Was trägt uns, was gibt uns Hoffnung, wenn die Geschehnisse der Zeit uns einen Strich durch unsere Pläne machen?  Sowohl in der Bibel als auch in der späteren Geschichte gab und gibt es diese Situationen, wo Menschen Alles oder Vieles verloren haben.

Gott lädt uns ein, gerade dann bei ihm Trost und Zuflucht zu finden. Er ist genau in diesen Situationen da und will uns trösten und neue Wege weisen. Durch seine Gegenwart, durch seine Worte, durch Begegnungen. In Jesus hat Gott selbst alle diese Situationen erlebt und kennt sie. Wer könnte besser trösten als jemand, der Leid selbst erlebt hat?  – Und er hält eine Zukunft und eine Hoffnung für uns bereit, die über diese irdische Zeit hinausgeht: im Himmel bei Gott in seiner Gegenwart, wenn alle Tränen abgewischt werden und es kein Leid mehr geben wird.

Brigitte Helm

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