Monatsspruch Juli 2020

Fotoquelle: Densie (pixabay.de)

Der Engel des Herrn rührte Elia an und sprach zu ihm: »Steh auf und iss, denn du hast einen weiten Weg vor dir«. – 1. Könige 19, 7

Spontan denke ich bei diesem Vers an meine Marathonläufe und die langen Trainingseinheiten, die dazu notwendig sind. Um diese langen Strecken zu schaffen, ist es notwendig, seinen Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Die richtige Ernährung spielt eine ganz wesentliche Rolle. Und manchmal kostet es Überwindung, aufzustehen und sich auf den weiten Weg zu machen.

Elia hat in dieser Geschichte schon einen weiten Weg hinter sich. Nachdem er in einem Wettstreit mit den Baalspriestern gesiegt und bewiesen hatte, dass allein der Gott Israels der wahre Gott ist, hatte er alle 450 Baalspriester hinrichten lassen. Isebel, die Frau des Königs Ahab hatte daraufhin Rache geschworen und ihm gedroht, dass er bald ein toter Mann sein sollte. Diese Drohung versetzte ihn in eine solche Panik, dass er um sein Leben davon rannte, bis er vollkommen erschöpft und ausgelaugt niedersank und sich wünschte zu sterben.

Aus einem todesähnlichen Schlaf wird er nun zweimal von einem Engel wachgerüttelt, der ihn auffordert, aufzustehen und von dem Brot zu essen und dem Wasser zu trinken, das neben ihm bereitlag. Gott hat noch etwas mit ihm vor. Er hat einen neuen Auftrag für Elia. Aber zuvor sollte er Gott ganz neu erfahren. Bei der Höhle am Horeb, nach vierzig Tagen und Nächten Wanderung, begegnet ihm Gott in einem leisen Säuseln. Nicht im Sturm, Erdbeben oder Feuer, sondern sanft und leise. Erst vollkommen leer und am Ende seiner eigenen Kräfte, ist Elia bereit und offen für diese neue Begegnung mit Gott.

Im Leben können Situationen auftreten, wo man das Gefühl hat, am absoluten Tiefpunkt angelangt zu sein. Nichts geht mehr. Nichts scheint noch Sinn zu machen. Bisher Bewährtes hilft nicht mehr. Genau dann kann und will der lebendige Gott uns neu begegnen.  Etwas ganz Neues kann entstehen.

Und Gott hat Mittel und Wege, um uns mit dem zu versorgen, was auf diesem neuen Weg nötig ist. Bei Elia war es Brot und Wasser, das ihm neue Energie gab. Vielleicht sind es Türen, die sich plötzlich öffnen, neue Perspektiven, die sich auftun, ein Bibelvers oder ein Wort, das wir hören.

Gott gibt uns nicht auf, er hat eine Zukunft für dich und mich. Und er selbst geht mit uns den Weg.